Schadenfreude kommt vor dem Fall!
Mit diesem Spiel macht man sich keine Freunde. Frantic ist überaus hinterhältig, allerdings gleichzeitig auch kaum planbar. Umso höher ist der Unterhaltungswert.
Nr. 1306: Frantic | Spielwiese-Code | | G | 12 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Stylishe, aber auch etwas gewöhnungsbedürftite Gestaltung der Karten. Bild: Game Factory |
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Die gute Nachricht
Jede Partie ist völlig anders
Die schlechte Nachricht
Es dauert, bis man alle Spezial- und Ereigniskarten beherrscht
Rein ins Spiel!
Wiiie heißt das Spiel? Schon der Titelschriftzug ist hinterhältig verdreht. Und das Schwarz der Packung signalisiert, dass hier mit fiesen Dingen zu rechnen ist. Frantic bedeutet aus dem Englischen übersetzt außer sich sein, hektisch, rasend, verzweifelt, fieberhaft. All das trifft bei diesem „UNO für Böse“ zu.
Das Grundprinzip ist nämlich UNO. Die Spieler versuchen reihum ihre Karten loszuwerden. Dabei gilt: Zahl auf Zahl, Farbe auf Farbe und Symbol auf Symbol. Wer nicht ablegen kann, muss nachziehen. Doch 73 spezielle Karten stellen den Spielablauf auf den Kopf.
Besonders schön und fies finden wir Gift (von engl.: Geschenk): Ein Mitspieler deiner Wahl bekommt von dir zwei deiner Handkarten geschenkt. Mit dem Ausspielen von Fantastic Four dürfen sogar vier Karten nach deinem Gutdünken auf einen oder mehrere Spieler verteilt werden. Und natürlich Nice try! Sie kommt nur zwar einmal im Spiel vor, ist aber sehr mächtig: Die Karte darf nur ausgespielt werden, wenn ein Mitspieler seine letzte Karte abwirft. „Netter Versuch“, wirst du dann sagen, und der vermeintliche Rundensieger muss drei Karten nachziehen.
Die Schadenfreude ist groß, aber es kann noch immer so viel passieren! Da gibt es für die Zahlen 1 bis 9 zum Beispiel jeweils eine schwarze Karte bei Frantic. Sie dürfen nur auf denselben Kartenwert abgelegt werden, und das dicke Ende folgt – es muss eine Ereigniskarte aufgedeckt werden. Diese bringen nun den gewohnten Spielablauf völlig durcheinander.
Da gibt es zum Beispiel hilfreiche Ereigniskarten wie The All-Seeing Eye (alle legen ihre Handkarten offen; fein wenn man weiß, worauf der Nächstfolgende nicht reagieren kann!) oder Recession: der erste Spieler darf eine beliebige Karte ablegen, der zweite zwei usw. Für den umgekehrten Effekt lautert Expansion. Solche "schlechten" Ereignisse überwiegen. Unberechenbar ist Tornado: Alle legen ihre Handkarten ab und wer die schwarze Karte ausgespielt hat, sammelt sie ein, mischt und verteilt sie neu Karte für Karte.
20 unterschiedliche Ereignisse warten auf die Frantic-Spieler. Welche, das weiß an nie im Voraus.
Zum Ende einer Runde werden noch vorhandene Handkarten abgerechnet. Nach so vielen Runden, wie Spieler beteiligt sind, gewinnt derjenige, der die wenigsten Punkte hat. Farb- und schwarze Karten zählen so viel, wie darauf angegeben ist, Spezialkarten einheitlich sieben Punkte, die Fuck you-Karte – ja, Frantic ist politisch unkorrekt! – 42 Punkte. Sie wird man nur los, wenn man exakt zehn Karten auf der Hand hat. Das ist schon ein großes Handicap.
Aber es wäre nicht Frantic, liefe alles so glatt ab wie bei UNO.
Nochmals spielen? Yep! |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Game Factory zur Verfügung gestellt |