Spielwiese-Test 1180: Agent Undercover
Die unüblichen Verdächtigen
Ein bisschen was von den Werwölfe-Spielen ist dabei, aber ohne, dass hier Mitspieler gemordet werden: Agent Undercover, ein Finde-heraus-wer-in-der-Gruppe-was-ist-Spiel.
Nr. 1180: Agent Undercover | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Jedes Deck für einen Ort (oben: Universität) besteht aus sieben Karten mit einer dort handelnden Person sowie einem Geheimagenten, die verdeckt zugeteilt werden. Zur Orientierung des nichtsahnenden Agenten erhält jeder Spieler noch eine Übersichtskarte aller möglichen Orte (unten). Auffälliges Nachschauen verrät ihn natürlich … Bild: Spielwiese |
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Die gute Nachricht
Wer spielerisch eine neue Herausforderung sucht, hat hier – vor allem als Agent! – ein neues Betätigungsfeld.
Die schlechte Nachricht
Die erste Partie läuft oft holprig und uninspiriert. Davon aber keinesfalls entmutigen lassen!
Rein ins Spiel!
Ein wenig ratlos ist man schon. Was macht an der Uni ein Dekan noch mal genau? Ich bin nämlich Dekan, steht so auf der Karte, die ich gezogen habe.
Aber wurscht. So genau muss ich es gar nicht wissen. Wichtig ist für mich der Ort der Handlung dieser Runde. Universität. Wir sind zu acht, und sieben von uns wissen, wo gespielt wird. Der Achte hat keinen blassen Schimmer. Er ist der Undercover-Agent dieser Runde, rein zufällig, und soll durch Fragen herausfinden, welcher Ort der des Geschehens ist. Wir sieben andere sollen herausfinden, wer der Agent ist. Auch durch Fragen.
Aber welche Fragen stellt man? Das ist die Herausforderung bei Agent Undercover. Wir, die Wissenden, müssen die Fragen so stellen, dass im Unklaren bleibt, wo man sich laut Karte gerade herumtreibt, das aber so geschickt, dass die Antwort des gerade Befragten für meinereins klar einzuordnen ist: Okay, er oder sie hat offensichtlich auch was an der Uni zu tun, oder eben: Das muss der Agent sein.
Spätestens am Ende, wenn die vereinbarte Zeit abgelaufen ist, wird abgestimmt, wer in der Runde als Agent verdächtigt wird. Der Agent stimmt natürlich auch ab, weil bis dahin noch „undercover“ unterwegs. Die Mehrheit entscheidet. Liegt sie richtig, hat das „Team“ gewonnen. Liegen sie falsch, hat nun seinerseits der wirkliche Agent die Chance, die Runde zu gewinnen, indem er den Ort nennt, der für diese Runde aus 25 Möglichkeiten zufällig und verdeckt samt dazugehörenden Karten gezogen wurde.
Da gibt es zum Beispiel eine Botschaft, einen Firmenfeier, Zirkus, Supermarkt und Militärbasis. Bunte Mischung.
Agent Undercover kann theoretisch schon zu dritt gespielt werden, macht aber wenig Spaß. Ab fünf Spielern wird’s interessant. Bis zu acht Spieler sind möglich. Das Spiel ergibt herrlich schräge wie irreführende Frage/Antwortpaarungen. Ein Beispiel. Die Frage „Haben hier alle so wenig an?“ wurde mit „Die meisten schon“ beantwortet. Der noch unbekannte Agent und unter uns nahm Witterung auf und bohrte bei nächster Gelegenheit nach, ob die Wassertemperatur angenehm sei. Durch andere Hinweise glaubte er, die Gruppe befinde sich am Strand. Dabei war das Kartendeck für den Wellness-Tempel ausgeteilt worden.
Pech gehabt. Aber auch großen Spaß nach zähem Anfang. Denn bei Agent Undercover muss man sich erst einmal an die Art von Fragen herantasten, die zielführend sind. Einfache, die mit Ja oder Nein zu beantworten sind, zählen eher nicht dazu.
Nochmals spielen? Unbedingt. Könnte bei uns ein Klassiker für größere Runden werden. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Piatnik zur Verfügung gestellt |