Spielwiese-Test 766: Cranium
Geistreiche Mixtur
In das Segment von Activity, Trivial Pursuit und Co. stößt seit 2002 auch ein amerikanisches Spiel in deutscher Edition vor: Cranium.
Aktualisiert aus Die Spielwiese 66 (2002)
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Wie bei anderen Partyspielen auch geht es vor allem um die Kommunikation der Mitspieler: verbal, pantomimisch, zeichnerisch, usw. Wer mit seiner Figur gerade wo auf dem Spielplan an welcher Stelle steht - das rückt mehr und mehr in den Hintergrund. Foto: Cranium |
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Bei über einer Million in den USA verkaufter Spielen innerhalb von zwei Jahren, weltweit fünf Millionen in vier Jahren, ist die Vorgabe hoch. Dieses Spiel soll den Mitbewerbern in Europa das Terrain streitig machen
Was ist anders oder besser bei Cranium? Es ist ein Mittelding aus all den bekannten Spiel- und Quizelementen und der Mix hat einen hohen Suchtfaktor. Cranium, zu deutsch: Schädel, deutet schon an, dass man nicht auf die Dummköpfe abzielt.
Da muss beispielsweise auch um die Ecke gedacht werden: War Donald Duck ein Einzelkind? Die Antwort lautet nein, denn sonst könnte er ja keine Neffen haben. Da ist gute Allgemeinbildung gefragt: Wie nennt man eine Fechtbahn? Antwort: Planche. Ist die Behauptung richtig, dass die meisten Männer rechts von der Partnerin schlafen? Nein.
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Cranium ist das Partyspiel, das in diesem Spielesegment den höchsten intellektuellen Anspruch stellt. Hinter dem Konzept stehen Richard Tait und Whit Alexander aus Seattle. Die beiden ehemaligen Microsoft-Angestellten setzten mit klugen Marketingstrategien einen beispiellosen Erfolg: Sie schoben beim ersten Erfolg sofort eine Zusatzbox nach und gingen mit speziellen Länder-Ausgaben auf andere Märkte, wie Kanada, Australien oder Großbritannien los. |
An anderer Stelle muss geknetet werden oder die Mitspieler sollen ein gesummtes Lied erkennen oder was der Teamspieler gerade mit verschlossenen (!) Augen zu zeichnen versucht.
Cranium spielt mit den (Un-)Fähigkeiten des Menschen. Das ist sehr gut gelungen. Meist Teamspiel, dann zwischendurch eine Aufgabe an die gesamte Runde. Schnelle Abwechslung ist bei diesem Partyspiel angesagt, zwischen den Mitspielern und zwischen den einzelnen Disziplinen. 800 Fragen und Aufgaben aus 30 verschiedenen Themenfeldern, schönes und vollständiges Material bis zu Notizblöcken und Stiften, gewürzt mit 14 verschiedenen "Fun-Faktoren".
Quizspielen muss Spaß machen, denn das Leben ist ernst genug, lautet trotz intellektuellem Anspruch die Botschaft von Cranium.
Vage die Altersangabe "Teens" und höher. Oft wird z.B. nach Personen gefragt, denen heutigen Kids der Hintergrund fehlt (etwa bei Marlene Dietrich), um sie in irgendeiner Form für die anderen erkennbar darstellen zu können. Die unterste Altersgrenze, um Cranium halbwegs chancenreich spielen zu können, dürfte bei 16 Jahre liegen.
Hauptsache kommunikatives Vergnügen: Der Rest ist, wie immer bei dieser Art von Partyspielen Nebensache: Ein Kreis als Spielbahn, bei Bewältigen eines Abschnitts rückt man weiter, in der Mitte wartet die alles entscheidende Aufgabe.
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Nr. 766: Cranium |
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Spielwiese-Code | |
2002: Cranium |
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Themen: verschiedene
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Auszeichnungen
Rund ums Spiel
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