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Spielwiese-Test 771: Halali!

Weidmannsheil, Herr Bär!

Ein überaus unterhalt­sames Spiel hat Kosmos nach bald 30 Jahren wieder ausgegraben.

Aus Die Spielwiese 66 (2002)
 

 

 

Pech für den Spieler des Bären: Er deckt neben seinem Bär einen Jäger auf. Der darf gleich in der nächs­ten Runde den Bären schießen, da er genau zum Bärenkärtchen zielt.

Foto: Spielwiese

 

 Die Welt ist ungerecht, undankbar und grausam. Das wusste Rudi Hoffmann schon vor bald 30 Jahren und hat alle Bosheit in ein kleines Spiel namens Jag und schlag gepackt. Lange Zeit verschollen, hat es Kosmos im Vorjahr als Halali! neu aufgelegt. Dafür gebührt den Stuttgartern Dank. Halali! ist so witzig wie unscheinbar. Man tut eigentlich nichts anderes, als nach und nach 48 Kärtchen aufzudecken und einige davon zu bewegen. Welche, das hängt von der Rolle ab, die man in diesem Spiel innehat.

Der eine Spieler ist Jäger und Holzfäller. Der andere Spieler ist Bär und Fuchs. Die dazu passenden Kärtchen kommen unterschiedlich oft im Spiel vor, doch die Gerechtigkeit ist trotzdem gegeben, weil die Herren bzw. Tiere unterschiedliche Zugweiten und Möglichkeiten haben, einander das Leben auszuhauchen: Bär frisst Jäger und Holzfäller, Fuchs frisst Federvieh, Jäger schießt alle bis auf sein alter ego, den Holzfäller tot. Der Holzfäller hackt Bäume um und verschafft seinem Kumpel, dem Jäger, freie Schussbahn. Wer hier am ärmsten dran ist, lässt sich gar nicht sagen!

Noch weniger lässt sich das Spiel planen. Da keiner weiß, wo was steckt, ist es Glückssache, ob sich das Schicksal einem gnädig zeigt. Doch wie heißt es richtig auf der Spielschachtel: "… aber je länger die Jagd dauert, desto taktischer wird sie."

Schließlich geht es um Punkte. Da ist dem Jäger der vor die Flinte getriebene Bär mit 10 Punkten allemal lieber als eine Ente mit 2. Und drei wehrlose Bäume für den Holzfäller bringen einen Punkt mehr als ein erlegter Fuchs. Oder aus der Sicht des Gegenspielers: Lieber als "Fuchs" drei Fasane mit neun Punkten fressen als mit dem Bären dem Jäger nachstellen. Nur: Ob die Objekte des Jagdfiebers an passender Stelle auftauchen? Jedes Aufdecken birgt auch das Risiko, dem Feind direkt ins Auge zu blicken.

In den letzten fünf Zügen darf in den eigenen Sack gewirtschaftet werden: Wer zum Schluss eigene "Figuren" aus einem der vier Ausgänge des Waldes bringt, darf sie ebenfalls als Gewinn verbuchen. So hat mancher "Bär" schon sein Konto aufgefettet und gewonnen.

Ein Spiel sagt natürlich gar nichts aus. Deshalb wird gleich noch einmal mit vertauschten Rollen gespielt. Leicht möglich, dass es noch zu einem dritten und vierten Spiel kommt. Eine Partie Halali! ist in einer Viertelstunde gespielt, in der man sich herrlich amüsieren, aber auch schrecklich ärgern kann. Tieferen Sinn dahinter gibt es keinen, nur Spaß an der Freud.

 

Nr. 771: Halali!

 

Spielwiese-Code  |   | E | 8 |

2000: Kosmos
  • Aufdeckspiel für 2 Spieler ab 8 Jahre
  • Autor: Rudi Hoffmann
  • Verlag: Kosmos
  • ca.-Preis: 20,– €

   Themen: Jagd

      Preis-Leistungsverhältnis   
      Spielmaterial 
      Wiederspielreiz 
      Anspruch
  
   Glücksanteil

  • Zielgruppe: Erwachsene, Kunst- und Opernfreunde
  • Unter 48 Kärtchen verbergen sich verschiedene Identitäten aus der Weidszene und 15 Bäume. Die Spieler haben es aufeinander abgesehen, aufs Federvieh beide. Der Jagderfolg misst sich am Ende nach den Werten der gemachten Beute.
  • Spielreiz: sehr hoch 
  • Spielmaterial: gut
  • Glücksanteil: sehr hoch

 -Service:

Spielanleitung zum Herunterladen

Rund ums Spiel

  • Das Spiel kam vor mehr als 30 Jahren unter dem Titel Jag und schlag das erste Mal auf den Markt.



 



 

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