Über Korea von Bayern nach Hessen
Nürnberg. Spielwarenmesse 2019. Tag 1. Was einem so ein- und auffällt.
30. JÄNNER 2019
2019 wird Alea, eine Tochtermarke von Ravensburger, 20. Mit dem runden Geburtstag geht auch ein neues Erscheinungsbild einher. Es weicht gänzlich vom gängigen Muster in der Spielebranche ab und erinnert mehr an ein Buchcover.
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Das ist der neue Look bei den Alea-Spielen. Bild: spielwiese.at |
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Im April wird es das erste Mal sein, dass lediglich Name, eine sehr reduzierte Illustration und – dezenter – der Markenname in Gold auf einem einfärbigen Hintergrund alles sind, was zum Kauf animieren soll (siehe Bild rechts). Es handelt sich um die „Neuerscheinung“ Las Vegas Royale, die eigentlich eine Neuauflage ist und als „Geburtstagsgeschenk“ das Grundspiel Las Vegas und die Erweiterung Las Vegas Boulevard in einer Schachtel zusammenfasst.
Alle Alea-Spiele werden in Zukunft in dieser hoch seriösen Anmutung auf den Markt kommen. In Nürnberg war der neue Look in Mustern an der Wand neben Las Vegas Royale auch bei The Castles of Burgundy (Neuauflage von Die Burgen von Burgund) zu sehen.
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Ich will weder über- noch untertreiben. Aber gefühlt 100 relevante Informationen kommen an einem typischen Messetag zusammen, um seriös Dinge einordnen zu können, damit eine Serviceplattform wie spielwiese.at diesen Namen auch verdient.
Das eine Mal sind es „Off-records“-Zunder bei Hintergrundgesprächen mit Branchenverantwortlichen, viel öfter natürlich Details zu Spielen, die man zum Teil erst durch Nachbohren erfährt. Das ist nicht zuletzt für die Ampelkennzeichung in der Spieledatenbank spielescout.info wichtig. So zeigt dir dort Gelb an: dieses Spiel gab es schon einmal unter anderem Namen oder bei einem anderen Verlag – du musst ihm nicht hinterherlaufen, wenn du bereits das Original besitzt.
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Genau der Fall könnte auf Crazy Eggz zutreffen. Unter diesem Namen kommt bei Abacus ein alter Bekannter heraus. Es handelt sich um Eiertanz von Haba. Dort war das Geschicklichkeitsspiel von 2003 bis vergangenes Jahr im Programm. Für Spiele ist das eine sehr lange Zeit.
Nun könnte man sagen, Abacus im hessischen Dreieich und Haba ganz oben in Bayern, die liegen nicht einmal 200 Kilometer weit auseinander … tatsächlich aber machte das Spiel den Umweg über Südkorea. Autor Roberto Fraga (Franzose) hatte das Spiel dem koreanischen Publisher Happy Baobab übertragen, Abacus wiederum die Rechte für den deutschen Markt von den Koreanern erworben.
So läuft das heute manchmal in der globalisierten Welt.
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„Im Anfang war das Wort …", beginnt das Johannesevangelium und bis vor nicht allzu langer Zeit musste es „Am Anfang stand Papier“ heißen, wenn es etwas mitzuteilen gab. Dann folgten – im geschichtlichen Sinne nur eine Millisekunde lang – CD und USB-Stick. Aber auch das ist schon gestrig. Mehr und mehr Unternehmen, und damit auch Spieleverlage, gehen dazu über, ihre Informationen nur noch übers Internet abrufbar zu machen. Auch bei Amigo hat der USB-Stick ausgedient. Amigo bringt den Hinweis auf Link bzw. QR-Code in der Nürnberg-Pressemappe (Papier!) sympathisch auf den Punkt: „Wir haben uns gegen weiteren Elektromüll entschieden!“
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Morgen wieder mehr Hard- und Softnews.
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