Spielwiese-Test 1004: Ausgerechnet Unken
"Das liegt doch links von …
"
Jetzt gibt es Ausgerechnet Buxtehude auch für die Österreicher und Fans der Alpenrepublik.
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Buxtehude, Uppsala, Bünzen oder jetzt auch Unken – das selbe Spielsystem: Ortskarten müssen richtig in Nord-Süd- bzw. Ost-West-Achsen angelegt werden. Zur Kontrolle stehen auf den Rückseiten die Koordinaten. |
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Fontanella, das klingt wie ein italienisches Mineralwasser. Weit gefehlt. Es ist ein Bergdorf im Großwalsertal in Vorarlberg. Gleich neben Sonntag.
Ortsnamen können lustig sein. Kotezicken ist im Burgenland. Bschlabs in Tirol, Malta liegt nicht nur im Mittelmeer, sondern auch in Kärnten, Edelschrott hat 1664 Einwohner und findet man in der Steiermark, während St. Thomas am Blasenstein in Oberösterreich zu suchen ist. Alle genannten Orte kommen in dem Spiel vor. Natürlich gibt es auch "normale" Ortsnamen wie Ansfelden, Sachsenburg oder Wien. Aber was ist schon normal?
Jedenfalls geben Bezeichnungen wie Heiligenblut oder Großklein der Suppe das Salz. Bei über 2350 Gemeinden, die Österreich ausmachen, ist die Auswahl groß genug. Ausgerechnet Unken ist die alpenländische Ausgabe von Ausgerechnet Buxtehude. Da geht es darum, die geografische Lage der Orte richtig einzuschätzen und sie in Bezug zueinander zu bringen.
Bekanntes Spielsystem
Klingt nach trockener Geografie, ist es aber nicht. Das Spielsystem ist das gleiche wie bei Anno Domini. Man muss nichts genau wissen, auch wenn es die Sache erleichtert. Statt einer Reihe wie bei Anno Domini wird bei der Ausgerechnet-Reihe mit den Karten ein Kreuz gelegt: Einmal in der Nord-Süd-Achse, einmal in der West-Ost-Achse. Wer an der Reihe ist, hat also schon einmal zwei Möglichkeiten. Er wird sich für die "sicherere" entscheiden. Dass Wien Stadtpark nämlich sicher westlich von Wien Uno City liegt, aber iegt er südlich oder nördlich von Wien Westbahnhof? Die Bundeshauptstadt ist nämlich mit zwölf eigenen Ortsangaben im Spiel vertreten, dazu kommt noch mit Schönbrunn eine der 15 Sehenswürdigkeiten-Karten.
Ausgehend von einer zufällig gewählten Startkarte müssen 45 österreichische Örtlichkeiten ins Koordinatensystem eingepasst werden. Wer an der Reihe ist, legt die nächste Ortskarte an eine der beiden Kreuzlinien an oder zwischen zwei Ortskarten. Zweifelt die Lage niemand an, ist der Nächste an der Reihe. Gibt es Zweifel, wird auf der Rückseite kontrolliert, ob die dort angegebene geografische Lände und Breite im Sinne des Spiels mit einer benachbarten Karten zusammenpasst. Wer unrecht hat, muss einen seiner Chips abgeben. Chips gibt es bei den Zwischenwertungen nach jeweils 15 Ortskarten und der Schlusswertung. Dabei schätzt jeder Spieler, wie viele Ortskarten falsch liegen. Wer die Zahl trifft oder am nächsten kommt, erhält zwei Chips. Die Chance für Besserwisser! Wer am Ende die meisten Chips hat, ist Sieger.
Handelsreisende im Vorteil
Aber ist das wichtig? Eigentlich nicht. Ausgerechnet Unken ist vor allem ein spielerischer Umgang mit einem für viele trockenen Thema. Und weil der Unterschied zwischen den gefragten Orten oft nur wenige Minuten beträgt, muss man sich nicht zwangsläufig blamieren. Kann vorkommen, aber die Schulzeit ist ja auch schon eine Weile her, und nicht jeder kann Handelsreisender mit entsprechendem Wissen sein.
So empfiehlt sich Ausgerechnet Unken als geistige Lockerungsübung und Auffschrischung und als Zwischendurch-Rätseln für Einwohner und Fans der Alpenrepublik.
Ach ja, Unken liegt im Bundesland Salzburg an der Grenze zum Berchtesgadener Land in Bayern. Und kommt im Spiel gar nicht vor.
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Nr. 1004: Ausgerechnet Unken |
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Spielwiese-Code | |
2008: Piatnik |
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Themen: Österreich, Geografie
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Auszeichnungen
Rund ums Spiel
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