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Spielwiese-Test 1215: Splendor

Glanz und Gloria

Schnell, einfach, wenig und exzellentes Spielmaterial, aber dennoch mit einer bemerkenswerten Breite, wie man das Spiel in seine Richtung lenkt. Splendor war nicht ohne Grund zum Spiel des Jahres 2014 nominiert. 

 

 Nr. 1215: Splendor | Spielwiese-Code  |  | E | 9 |  |


2014: Space Cowboys

 Was ist's? 

  • Sammelspiel für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahre
  • Autor: Marc André
  • Grafik: Pascal Quidault
  • Spieldauer: 30 Minuten
  • Verlag: Space Cowboys
  • ca.-Preis: 30,– €

 Für wen? 

  • Taktik- und Edelstein-Fans

 Was braucht's? 

  • Blick für günstige Gelegenheiten

 

 
 

Das Raster des Spiels: Je vier Entwicklungskarten werden nach Wertigkeit in drei Reihen ausgelegt, darauf ist anhand von Symbolen ablesbar, wie viele bestimmte Edelsteine (links) es braucht, sie zu kaufen. Nach dem Kauf wird die Reihe vom Nachziehstapel links sofort wieder ergänzt. Ganz oben: die Reihe der Adligen.

Bild: Spielwiese

   

 Die gute Nachricht 

Schnell zu spielen, mit hochwertigem Material

 Die schlechte Nachricht 

Es gibt keine. Ein rundum gelungenes Spiel.


 

 Rein ins Spiel!  

Wer „nur“ zum Spiel des Jahres nominiert war, führt nach der Kür des Siegers in der Regel ein Schattendasein oder verschwindet sehr schnell vom Markt. Bei Splendor liegt der Fall anders. 2014 bei der Jury-Wahl zwar Camel up unterlegen, steht das Sammelspiel des Südfranzosen Marc André auch nach fast drei Jahren auf vielen Beliebtheitslisten ganz weit oben. Und ist noch immer zu kaufen.

Das liegt unserer Meinung und Erfahrung nach an zweierlei. Das Spiel hat einen schlüssigen und sehr einfachen Ablauf und es ist toll und überzeugend gestaltet. Von Pascal Quidault wurden die Entwicklungs- und Adligen-Karten sehr sehr stimmungsreich illustriert und die Edelsteine in Form von Chips liegen dank ihres hohen Gewichts angenehm satt und wertig in der Hand. Eine solche Ausstattung (bis hin zur Prägung des Inlets) ist auch für teurere Spiele nicht selbstverständlich.

Okay, Splendor bedeutet ja schließlich Glanz oder Pracht.

Womit wir nahtlos in einer davon geprägten Spiel-Zeit sind, der Renaissance. Dort wetteifern wir als Schmuckhändler um die Gunst des Adels. Wer von uns als Erster 15 Prestigepunkte erzielt hat, ist der Gewinner. Obwohl die Spielregeln einfach sind, bleiben uns Beteiligten bleiben verschiedene Wege, das Ziel zu erreichen. Welche taktische Fährte wir dabei am besten aufnehmen, das wird uns erst nach mehreren Zügen klar und kann im nächsten Spiel eine ganz andere sein.

Prinzipiell sammeln wir Prestigepunkte über die sogenannten Entwicklungskarten, die ausliegen und mit Edelsteinen zu kaufen sind, oder über den „Besuch“ von Adligen. Ob die Blaublüter uns die Aufwartung machen, hängt wiederum davon ab, welche Entwicklungskarten wir gesammelt haben. Wobei dieses „Besuch“ genannte Spielelement in dieser Form sehr ungewöhnlich ist. Es kostet nämlich nichts. Die Adligen kommen von selbst, sobald die Entwicklungskarten in bestimmten Konstellationen offen vor einem Spieler ausgelegt sind.

Die gesammelten Entwicklungskarten (sie stellen übrigens Schritte vom Edelsteinabbau über dessen Verarbeitung bis zur Verwendung dar) verraten mehrerlei. Sie können Prestigepunkte haben, aber auch Boni. Hat eine dieser Karten zum Beispiel einen grünen Smaragd oben rechts, dann gilt diese Karte so viel wie ein Smaragd-Chip, der für den Kauf einer Entwicklungskarte zu bezahlen wäre. Logisch: Bessere Entwicklungskarten mit hohem Prestigepunktewert oder Boni erfordern den Einsatz von mehr Edelsteinen als geringwertigere.

Splendor ist ein sehr offenes, transparentes Spiel. Zu jedem Zeitpunkt sehen alle Spieler, was die anderen haben. Mit einer Ausnahme. Einer von vier möglichen Spielzügen ist, sich eine Entwicklungskarte vom Tisch zu nehmen und auf der Hand geheim zu halten. Sie nützt allerdings erst dann dem Spieler, wenn er sie später vor sich ablegt – und natürlich bezahlt. Dieses „Reservieren“ kann freilich auch gezielt eingesetzt werden, einem Mitspieler eine für diesen günstige Entwicklungskarte wegzunehmen. Allerdings vergibt man sich damit selbst einen Zug und mehr als drei „reservierte“ Karten darf man nicht haben.  

Das Fazit fiel in allen Testrunden positiv bis enthusiastisch aus. Und weil Splendor in etwa einer halben Stunde gespielt ist, wurde meistens eine sofortige Revanche verlangt.

 

 Nochmals spielen? 

Unbedingt.

 Rund ums Spiel 

• 2014 nominiert zum Spiel des Jahres, aber auch in mehreren anderen Ländern in der Endauswahl oder gar Gewinner von Spieleauszeichnungen
• Dank seiner exzellenten Gestaltung und grafischen Spielführung war Splendor 2014 auch zum Graf Ludo in der Kategorie Familienspiele nominiert

 

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