Schmidt: Kniffel (1972)
Hasbro: Yahtzee: Edwin S. Lowe (1956)
Fünf Augenwürfel, Bleistift, Block, wahlweise einen Würfelbecher … Der Spaß kann beginnen! (Bild: Schmidt) |
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Jeder Spieler erhält einen Spielblock, auf dem er seine Ergebnisse einträgt: 1er bis 6er, 3er- und 4er-Pasch, Full House, kleine und große Straße, eine „Chance“ für einen beliebigen (misslungenen) Wurf und natürlich einen 5er-Pasch. Was die Deutschen dann ein „Kniffel“ nennen, heißt im angelsächsischen Raum ein „Yahtzee“ oder „Kismet“, in Dänemark „Balut“ … Diese Namen für den Wurf mit der höchstmöglichen Punktezahl sind in der Regel auch die Titel der Spiele, die es in den Ländern zu kaufen gibt.
Im deutschsprachigen Raum sind Schmidt und Hasbro mit ihren markengeschützten Spielen Kniffel und Yahtzee führend. Kniffel (und Zusatzblöcke) gibt es in verschiedenen Größen als Familien- und Seniorenausgabe (Classic Line), in zwei Reiseausgaben, drei Kinderversionen (Kids und mit Benjamin-Blümchen-Charakteren) sowie die Spin-offs Karten-Kniffel, Kniffel Extreme und Kniffel Dice Duel. Diese Vielfalt zeigt alleine schon die anhaltende Beliebtheit des einfachen Würfelspiels. Hasbro verkauft nach eigenen Angaben weltweit 50 Millionen Stück pro Jahr. Das Spiel gibt es, vor allem mit sprachlichen Abwandlungen wie Yatzy und Yatzi auch von vielen anderen Herstellern. Unterschiedlich sind meist nur die zu vergebenen Punkte je Wurfergebnis.
Relativ junges Spiel
Wer meint, dieses Würfelspiel habe es „immer schon“ gegeben, irrt. Es handelt sich um einen relativ jungen Klassiker. Nehmen wir Kniffel: Es wurde erst 1972 von Schmidt in den Markt eingeführt.
Ursprung in Südamerika
Den Ursprung hat Kniffel/Yahtzee in Escalero, einer südamerikanischen Form des Würfelpokers. Diese trägt die Kartenwerte des Pokerspiels auf den Würfelseiten. Erstmals darauf verzichtet und an ihre Stelle die Augenzahlen von 1 bis 6 gesetzt wurde in den 1940er Jahren bei Generala, einem Würfelspiel aus Puerto Rico, das unter dem Namen Yacht schnell in ganz Lateinamerika populär wurde. Etwa zur gleichen Zeit tauchte das Spiel als Yatzie in „LUCK“, einer Sammlung von 15 Würfelspielen, herausgegeben vom National Association Service of Toledo, Ohio auf. Wer bei wem abgeschaut hatte, lässt sich heute nicht mehr verifizieren.
Gesichert ist hingegen die Entwicklung von Yahtzee. Unter diesem Namen herausgebracht (Bild rechts) hatte es in den USA 1956 Edwin S. Lowe (1910 – 1986), ein in Polen gebürtiger Geschäftsmann, der mit seiner Spielwarenfirma auch Bingo in Amerika populär machte. Bis er 1973 seine Firma und die Rechte an Yahtzee an Milton Bradley (MB, heute Hasbro) verkaufte, hatte er bereits 40 Millionen Stück seines Würfelspiels abgesetzt.
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Ein vollgeschriebener Kniffel-Block | |
Maximal drei Wurfversuche
Die Spielregeln dürfen als bekannt vorausgesetzt werden: Reihum wird mit fünf Augenwürfeln gespielt, in jeder Runde darf jeder Spieler bis zu drei Mal hintereinander würfeln. Dabei darf man „passende“ Würfel zur Seite legen und mit den verbleibenden weiter würfeln. Spätestens nach dem dritten Wurf muss man sich für ein freies Feld auf dem Spielzettel entscheiden, welches nun mit dem Ergebnis dieses Wurfes bewertet wird – oder ein Feld streichen. Gewinner ist, wer am Ende die höchste Gesamtsumme auf seinem Zettel erzielen kann.
Bleibt noch eine Frage zu klären: Was heißt eigentlich Yahtzee? Dabei handelt es sich um einen im Englischen verbreiteten Ausruf, wenn man einen Höhepunkt erreicht.
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