VIERTELFINALE. Das Viertelfinale der Fußball-WM in Südafrika beginnt, auch bei der Spielwiese-Spiele-WM: Neuseeland und die Schweiz haben es bis hierher geschafft. Für die beiden Länder treten an: Cathedral und Zug um Zug (Schweiz). Lesen Sie, wer von beiden ins Halbfinale einzieht.
Zur Einleitung, wenn Sie neu mitspielen
Neuseeland: Cathedral
Eine der vielen Ausgaben in Holz: Cathedral von Gigamic (2003).
Bild: Gigamic |
In dem schon als klassisch zu bezeichnenden Zweipersonenspiel wird zuerst in den Spielfeldraster die Kathedrale gesetzt. Danach folgen die Spieler abwechselnd mit verschieden großen Gebäuden. Es geht darum möglichst große Gebiete zu besetzen bzw. am Ende weniger Gebäude mit zusammen weniger Stellfläche übrig zu haben. Genial einfach – einfach genial.
1979 präsentierte Moore sein Spiel der Firma Brightway Products, einem neuseeländischen Holzspielehersteller. 1985 brachte Mattel in den USA erstmals eine Ausgabe für die breite Masse heraus: aus Plastik und mit dem geriffelten Raster als Spielbrett, das den Gebäuden perfekten Halt gab
1988 kam Mattel damit auf den in den deutschsprachigen Markt. Mehrere andere Verlage und (Holz-)Spielhersteller brachten in der Folge das Spiel heraus.
Schweiz: Zug um Zug (Schweiz)
Eisenbahnspiel für die breite Masse: Zug um Zug.
Bild: Spielwiese |
Da liegt ein Familienspiel besonders nahe: Zug um Zug, von dem es nämlich auch eine eigene Schweiz-Edition gibt. Die Grundregeln sind aber die gleichen. Die Spieler haben Auftragskarten und sollen bestimmte Punkte auf dem Schienennetz miteinander verbinden. Das geht relativ einfach, wenn eine Verbindung doppelgleisig geführt ist, allerdings gibt es auch Verbindungen, auf denen nur eine Eisenbahnlinie = Spieler seine Waggons hinstellen kann. Wer sich Strecken durch das geschickte und rechtzeitige Ausspielen seiner Waggonkarten sichert, erhält dafür Punkte.
TIcket to Ride Schweiz ist eine von mehreren Ausgaben des Brettspiels Zug um Zug. Sie kam 2007 auf den Markt, das Originalspiel 2004 und wurde in diesem Jahr auch Spiel des Jahres.
Neuseelands Weg ins Viertelfinale: |
Der Weg der Schweiz ins Viertelfinale: |
Neuseeland-Schweiz 2:4 nach Verlängerung
Das Turnier spitzt sich zu, nun treffen die stärksten Vertreter verschiedener Spielsysteme aufeinander. Für Neuseeland ein strategisch ausgerichtetes Spiel für zwei Personen, für die Schweiz ein taktisches Familienspiel neuerer Generation. Somit aus unterschiedlichen Lagern kommend, gibt es dennoch Gemeinsamkeiten. Bei beiden Spielen wird Spielmaerial zur Abgrenzung gesetzt – bei Cathedral buchstäblich zur territorialen Abgrenzung, beim Eisenbahnspiel, um Gegner von der Erfüllung von Aufgaben auszugrenzen. Beide Spiele kommen mit relativ wenig Regeln aus, beide Spiele können auch weiters durch ein kongenial umgesetztes Thema sowie durch sehr gutes Spielmaterial und entsprechende Optik überzeugen.
Der entscheidende Punkt ist jedoch: Will man dieses Spiel wieder spielen? Ja, beide! Aber irgendwann hat man bei Cathedral den Bogen raus und die würdigen Gegner werden rar. Da bietet Zug um Zug – weil es ein ganz anderes Spiel ist – mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Nach einem gerechten 2:2 spielte sich die Schweiz in der Verlängerung deshalb den entscheidenden Vorteil heraus. A.M.
Die Schweiz spielt somit am 6. Juli im Halbfinale gegen den Gewinner der Partie Frankreich-Algerien.