Der Elefant, meine Triebfeder
Vom Autor des Kinderspiel des Jahres 2014 gibt es auch was für Familien und Erwachsene. Gespielt wird in Indien.
Neue Zeltsiedlungen zu gründen, bringt am meisten Punkte. Alleridngs: Die Anzahl der Legefelder bei Bania ist begrenzter, als es auf den ersten Anblick scheint. Umso taktischer muss beim Platzieren der Zelte vorgegangen werden. Bild: Mattel |
Indien, das ist unserer Ansicht nach farbenfroh. Optisch steht das Spiel Bania dieser Vorstellung in nichts nach. Unterschiedliche, zum Teil recht heftige Farben spielen denn auch eine wesentliche Rolle. Eigentlich genügt es, sich an ihnen zu orientieren. Muss sich nicht merken, dass Öl blau ist, Gewürze rot usw. Das Ausspielen von Karten für bestimmte Farbkombinationen wird zum Selbstläufer: Rot-Rot-Blau, zum Beispiel.
Ziel ist das Sammeln von Punkten, die Mechanismen sind Kartenspiel – Alternative: Würfeln – und Platzieren von farbigen Plättchen. Sie stellen Handelszelte auf einem Markt in einer indischen Wüstenlandschaft dar. Insgesamt nichts Neues … aber überraschend raffiniert, für ein an sich sehr einfaches Spiel.
Einfach, sehr familientauglich
Diese Einfachheit ist die Stärke von Bania, das in einer guten halben Stunde gespielt ist. Man glaubt, das Spiel in kürzester Zeit durchschaut zu haben. Weit gefehlt!
Da gibt es als Motivator und Vervielfacher den Elefanten. Man darf ihn auf ein gerade gelegtes Zelt stellen und von nun an in jeder Runde kostenlos je eine Warenkarte für jede Ware beziehen, die in der Zeltsiedlung vorkommt. Nur: Einen Elefanten, und jeder Spieler hat nur den einen, können böse Mitspieler bis ans Spielende „verhungern“ lassen.
Das liegt an der Bania-Grundregel, dass eine Siedlung aus maximal sieben Zelten bestehen darf. Sie treibt das Spiel voran, weil die Anzahl der Legefelder begrenzt ist und Siedlungen nicht direkt aneinander grenzen dürfen. Die Regel besagt außerdem, dass Elefanten an ihre Besitzer zurückgegeben werden, wenn eine Siedlung sieben Zelte umfasst und „geschlossen“ wird. Die Elefanten können dann aufs Neue eingesetzt werden. Doch um auf das „Verhungern“ zurückzukommen: Lässt sich eine Siedlung nicht vervollkommnen, weil nach der Grundregel kein weiteres (siebtes) Zelt mehr angelegt werden darf, sind darauf stehende Elefanten völlig blockiert. Der erhoffte Elefantenbonus fällt Runde für Runde entsprechend mickrig aus, wirft den oder die Elefantenbesitzer oft verzweifelt zurück.
Es geht also darum, sein (glücksabhängiges) Angebot an Warenkarten nicht nur geschickt mit seinem aktuellen (glücksabhängigen) Angebot an Zelten zu kombinieren, sondern vor allem taktisch klug eine Zeltsiedlung zu gründen, zu erweitern oder kleine Zeltsiedlungen zusammenwachsen zu lassen.
Fazit
Bania ist, was noch vor 10, 15 Jahren als klassisches Familienspiel umfangreiche Konkurrenz gehabt hätte. Heute sind derartite Spiele eher die Ausnahme. Trotz einfacher Regeln: Es gehört zu den unscheinbaren, zu den zu Unrecht unterschätzten Spielen.
Nr. 1046: Bania |
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Spielwiese-Code | | E | 9 | | |
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Themen: Indien, Märkte, Elefanten
Preis-Leistungsverhältnis |
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Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Mattel zur Verfügung gestellt |
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