Mit hohen Zahlenwerten Nesträuber spielen
Schatz des Phönix ist ein Kartenspiel mit ein bisschen Spielmaterial drum herum. Das ist hübsch anzusehen, hat leichte Regeln und ein überzeugendes Thema. Kein Überflieger, doch in Summe darf man von einem schönen Familienspiel sprechen.
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Nr. 1600: Schatz des Phönix | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Einfache und schnell erklärte Regeln
Die schlechte Nachricht
Ein Zippbeutel für die Schätze wäre nicht zu viel verlangt gewesen
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Ein Beispiel zur Verdeutlichung. Es spielen drei Spieler, deshalb sind nur zwei Schätze in diesem Nest des Phönix. Alle drei Spieler haben jeweils zwei Ausrüstungskarten angelegt, es kommt zur Schätze- und Punkteverteilung. Der Spieler unten konnte mit einer 3 und einem 3er-Farbjoker einen Pasch 33 bilden. Das ist klar höher als die Werte der beiden anderen. Er nimmt als Erster einen Schatz, natürlich die 6. An wen der Schatz mit der 2 geht, ist nicht sofort klar. Es gibt hier nämlich Gleichstand. Sowohl die zwei gleichfarbigen Karten rechts oben als auch die beiden 5er links oben ergeben in Summe 10. In einem solchen Fall ist entscheidend, wer gerade Startspieler ist oder im Uhrzeigersinn näher dem Startspieler folgt. Auch das zeigt die Glückslastigkeit des Spiels. Anders wäre es, wenn zwei Ausrüstungskarten weder bei der Zahl noch bei der Farbe übereinstimmen würden: Dann zählt nur der eine (höhere) Wert. Bild: Amigo |
Rein ins Spiel!
Stellen wir das Fazit ausnahmsweise mal voran. Schatz des Phönix ist ein klassisches und schönes Familienspiel zu einem sehr fairen Preis. Auch das Thema ist klassisch: Alle sammeln möglichst viele Schätze. Weil es sehr glückslastig ist, ist das mit ein Grund, dass man einander nicht weh tut. Eigenbrödlerisch nannte es eine Testspielerin. Stimmt irgendwie, bei genauerem Hinsehen erkennt man dennoch ein wesentliches Element, wo das Wirken der Mitspielerinnen und Mitspieler das eigene Tun beeinflusst und natürlich umgekehrt. Die Regeln sind einfach, schnell erklärt und in sich logisch. Wir könnten auch resümieren: Ein klassischer Knizia!
Schauen wir uns Ablauf und Zusammenspiel etwas näher an.
Der legendäre Phönix hortet in seinen drei Nestern unvorstellbare Schätze. Im Moment ist er ausgeflogen. Jeder von uns will die Situation ausnützen und so viele und natürlich so wertvolle Schätze wie möglich ergattern. Die drei Nester sind Karton-Sechsecke, wovon eines größer ist. Dort kommt in jedem Durchgang noch ein Extra-Schatz mit 10 Punkten hin. Ansonsten liegt auf den Nestern ein Schatz weniger, als Spieler beteiligt sind. Die Schätze sind am Ende 2 bis 10 Punkte wert, das siehst du. Aber selbstverständlich werden die kleinen Plättchen vorher verdeckt gemischt und zufällig verteilt.
Zu Schätzen kommt man über ein „zweistufiges“ Verfahren. Jeder Spieler repräsentiert eine Gilde und jede dieser Gilden nähert sich von einer bestimmten Seite den Nestern. Da ändert sich in beiden Durchgängen nichts. An den sechs Seiten der Nester gibt es dafür Gilden-Symbole. Welche Gilde du spielst, ist völlig egal. Keine hat einen Vor- oder Nachteil. Pro Durchgang legt jeder Spieler in den sechs verschiedenen Runden jeweils eine seiner fünf Ausrüstungskarten von der Hand an der für seine Gilde bestimmten Seiten der drei Nester ab. Diese Systematik dient zugegeben, einer klaren Übersichtlichkeit, aber fragt uns bitte nicht, warum es Gilden sind!
Hat jede Gilde = Spieler/in an jedem Nest zwei Ausrüstungskarten angelegt, werden die dort liegenden Schätze verteilt. Wer die Ausrüstungskarten mit der höchsten Summe angelegt hat, nimmt als Erster einen Schatz vom Nest, dann der mit der zweithöchsten Summe usw. Für die Summe werden nicht automatisch die Kartenwerte zusammengezählt. Das ist nur dann der Fall, wenn entweder nur die Zahlen oder nur die Farben der beiden Karten übereinstimmen. Viel besser ist es, wenn Zahl und Farbe übereinstimmen, zum Beispiel zwei gelbe Vierer. Dann wird daraus der zweistellige Wert gebildet, ein Pasch, in diesem Fall die 44.
Du kannst ein wenig ahnen, was deine Mitspieler vorhaben, nachdem die erste Ausrüstungskarte am jeweiligen Nest gelegt wurde. Ahnen, mehr aber nicht. Denn Schatz des Phönix ist eben sehr glückslastig. Du ziehst nach deinem Zug wieder eine Karte nach, doch ob du eine irgendwie passende Karte bekommst, ist reiner Zufall. Ausrüstungskarten gibt es mehrfach von 2 bis 6 in allen fünf Farben, eine 7 aber nur einmal, dazu noch Farbjoker und Sonderkarten, um einen Wert zu verdoppeln.
Generell aber gilt bei diesem Spiel: Mit niedrigen Werten hast du kaum eine Chance auf den Gewinn.
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Nochmals spielen? Eventuell, weil es schnell erklärt und gespielt ist. Je mehr mitspielen, umso besser ist’s. |
Rund ums Spiel Das Rezensionsexemplar wurde von Amigo zur Verfügung gestellt |




